Seelen Striptease

SST153/154 – SEX TALK: Was Männlichkeit mit gutem Sex zu tun hat

SST153 – SEX TALK – Teil 1 – Warum haben wir so guten Sex?

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SST154 – SEX TALK – Teil 2 – Was Männlichkeit mit gutem Sex zu tun hat

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SST153/154 – SEX TALK: Was Männlichkeit mit gutem Sex zu tun hat

Yes, es ist richtig, als Christian und ich den Sex Talk aufgenommen haben, den ich heute für euch zusammenfasse, waren wir ein wenig betrunken. Aber vielleicht hat uns gerade das beflügelt, über das Thema guter Sex so richtig offen sprechen zu können. Wir sind nämlich beide der Meinung, dass wir mittlerweile ein sehr authentisches und erfüllendes Sexleben haben und lassen euch heute daran teilhaben, woran wir glauben, dass das liegt.

Männlichkeit und Weiblichkeit – was ist das?

Ich bin davon überzeugt, dass ein Grund für unser tolles Sexleben der ist, dass Christian voll in seiner Männlichkeit ist und ich deshalb die Chance habe, mich in meine Weiblichkeit fallen zu lassen.

Christian war das aber nicht immer. Er hat vor einigen Jahren angefangen, gezielt nachzuspüren, was Männlichkeit für ihn bedeutet und ist dazu einem Männerkreis beigetreten, in dem sich Männer untereinander treffen und über ihre eigenen Themen sprechen. Bei einem solchen Treffen gab es die Tagesaufgabe, in der Natur einen Gegenstand zu finden, der widerspiegelt, wie die Traumfrau des jeweiligen Mannes aussieht. Christian hat an diesem Tag einen Avocadokern gefunden, der für ihn für die absolute Fülle, für den Busen der Natur und tiefe Weiblichkeit und Genuss steht. Tja. Und jetzt bin ich in seinem Leben. Sein Avocadokern quasi. Ich muss zugeben, als er mir das erzählt hat, war mein erster Gedanke: „Du findest mich also fett, oder wie?“ Aber das ist natürlich gar nicht so. Es geht viel mehr um ein Bild von Weiblichkeit, das Genießen und Fülle zulässt. Und das kann ich. Vor allem auch deshalb, weil Christian mir den Raum dafür gibt.

Und guter Sex hat ja wahrlich sehr viel mit Genuss zu tun, oder wie seht ihr das?

Der Rahmen und das Bild

Es gibt einen wunderschönen Vergleich für die männlichen und weiblichen Energien, der besagt:

Der Mann gibt den Rahmen, die Frau ist das Bild. Wenn der Mann den Raum öffnen kann, kann die Frau ihn mit Liebe, Genuss und Hingabe füllen. Dazu braucht es einen Mann, der ganz bei sich ist und die Frau sein lassen kann.

Das ist eine der Voraussetzungen, damit guter Sex entstehen kann:

Beide Partner müssen bei sich bleiben können, sich selbst und ihre Grenzen spüren und sich aus dem heraus auf den anderen einlassen können. Deshalb sind wir beide davon überzeugt, dass guter Sex ganz viel mit guter Kommunikation zu tun hat. Das heißt natürlich auch annehmen können. Wenn der Mann beleidigt ist, sobald die Frau ihre Wünsche mitteilt, und sich in seiner Männlichkeit gekränkt fühlt, funktioniert es nicht. Genauso klappt es nicht, wenn die Frau eingefahrene Vorstellungen von Orgasmen hat und ihre Art von Lust dem Mann aufzwingen will. Und umgekehrt.

Es braucht von beiden Seiten viel Offenheit, Vertrauen und auch Mut zur Veränderung und ein Hinschauen auf die eigenen Muster. Dabei hat mich Christian sehr viel gelehrt.

Raus aus den alten Vorstellungen – guter Sex ist oft überraschend anders

Denn klar, ich hatte meine eigenen Vorstellungen von gutem Sex. Ich wollte es so und nicht anders und habe das Christan auch genau so mitgeteilt. Er war dann Mann genug mir zu sagen: „Warte Kathrin, du projizierst gerade.“ Das hat mich am Anfang sowas von gekränkt. Wir haben wirklich alles durch: Streit, Wutanfälle, nächtliches Davonlaufen aus dem Calli, weil ich mich so getriggert gefühlt habe. Aber wir haben auch immer wieder die Verbindung und die Kommunikation gesucht. Ich durfte lernen, mich total fallen zu lassen und mich hinzugeben, meine eigenen Bilder loszulassen.

Und Christian durfte lernen, dass es nicht immer darum geht, es der Frau hart und geil zu besorgen, sondern im Sex selbst göttliche Liebe zu erfahren. Für ihn war es auch nicht immer leicht, dann meine sexuelle Energie auszuhalten. Er vergleicht das mit einem Vulkan: Viele Männer kennen eine solche weibliche Energie nicht und können damit nicht umgehen, weil eine Frau in ihrer ganzen Lust auch sehr einschüchternd auf den Mann wirken kann. Aber all das sind Dynamiken, die entstehen, und das Sexleben unglaublich bereichernd machen.

Unsere Körper sprechen miteinander

Wenn man wirklich mal hinter all die alten Traumata gekommen ist und sich langsam raus geschält hat, dann beginnen die Körper ganz von selbst miteinander zu sprechen. Wenn man den Kopf ausschaltet und sich von seinem Körper führen lässt, dann muss man nichts mehr aktiv tun. Orgasmen und Lust können sich dann ganz anders anfühlen, als man bis dahin gedacht hatte.

Das Geheimnis ist: Wir müssen aufhören, uns zu bewerten und uns mehr dem Moment hingeben. Wir beide haben das unter anderem durch viele Tantra-Seminare gelernt. Für Christian war sein Weg da noch länger als für mich. Er hätte sich vor 15 Jahren noch nichtmal massieren lassen. Irgendwann hat er dann mit Yoga begonnen und hat gespürt: Es gibt einen Weg, im Körper und im Herzen anzukommen. Daraufhin hat er sich immer mehr geöffnet und angefangen, auch Tantra-Seminare zu besuchen, wo wir beide uns dann kennengelernt haben.

Wie immer ist also alles ein Weg, auch guter Sex. 

Guter Sex heißt: Raus aus dem Kopf, rein in den Körper

Wir leben in einer traumatisierten Gesellschaft. Uns allen wurde leider beigebracht, viel mehr im Kopf zu sein, als unseren Körper und unsere Bedürfnisse zu spüren.

Christian spricht aus Erfahrung. Mittlerweile ist er der Ansicht, dass viele Therapien und psychologische Ansätze jahrelang keine Erfolge erzielen, weil sie den Körper nicht einbeziehen. Wer aber lernt, sich auf körperlicher Ebene wieder zu spüren, kann da viele Traumata loslassen, ohne lange darüber nachzudenken oder zu reden. Das hat auch viel damit zu tun, Emotionen wieder zu spüren und zuzulassen. Gerade Männern fällt das oft sehr schwer. Aber Christian ist überzeugt davon: Männer können sich nur unter Männern heilen. An der Brust eines anderen Mannes zu weinen und Schwäche zu zeigen, ist der Weg ins Heil sein. Genauso wie Frauen sich untereinander brauchen. Wenn wir als Frauen die Beziehung zu anderen Frauen heilen und die Männer das umgekehrt genauso tun, dann erfahren wir viel tiefere Verbindung zu unserer Männlichkeit und Weiblichkeit und können uns gegenseitig heilsamer und authentischer verbinden. Weil viel vom Macho-Denken, vom „Ich muss stark sein“-Denken, vom Konkurrenzdenken unter Frauen usw. wegfällt.

Ich bin überzeugt davon, dass gerade in der Heilung des Männlichkeits- und Weiblichkeitsbegriffs eine totale Stärke liegt.

Sei bereit, dich zu öffnen

Es ist also, wie ihr seht, ein unglaublich komplexes und vielschichtiges Thema. Guter Sex heißt nicht: Mach das, drück Knopf A, besorg’s ihr so, stöhne lauter. Sondern es hat ganz viel mit einem Sich-Öffnen und innerer Bereitschaft zur Heilung zu tun. Es ist eine Rückverbindung mit sich selbst, die dann eine Verbindung zum Partner oder zur Partnerin möglich macht. Und das ist oft Arbeit. Aber jeder kann diese Arbeit tun, auch wenn man nicht in einer Partnerschaft lebt. Es gibt mittlerweile so viel Räume, in denen Heilung entstehen kann. Frauen- und Männerkreise, Tantra-Seminare und so weiter. Jeder darf sich trauen, in so einen geschützten Kreis einzutreten und dort Körperlichkeit, Nacktheit, die Rückverbindung mit den eigenen Emotionen in einem sicheren Rahmen zu erfahren. Wichtig ist wie immer einfach die Bereitschaft und der erste Schritt: der Schritt zur Veränderung. 

Und irgendwann fragst du dich dann: Sind eigentlich wir im Tantra-Seminar die Bekloppten oder die Leute da draußen, die emotions- und körperlos durch die Gegend laufen…?

Ich bin jedenfalls unglaublich dankbar für unsere Beziehung und den Raum, den wir uns gegenseitig geben, in dem wir alles sein und zeigen dürfen, was in uns ist, und in dem wirklich guter Sex entstehen kann. Ich hoffe, unsere Erfahrungen können auch dich dazu inspirieren, erste Schritte zu gehen, um dich selbst zu heilen und selbst zu erfahren, was göttlicher, guter Sex ist.

Eine feste Umarmung an dich, deine Kathrin ❤️

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Liebe Grüße Kathrin Ismaier

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