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SST224 – Unfruchtbar mit 26 Jahren?
„Unfruchtbar mit 26“ – vor dieser Diagnose stand ich vor zwei Jahren. Wie ihr euch vorstellen könnt, hat sie mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Was ich seither getan habe und wie sich meine Aussichten, schwanger werden zu können, langsam gebessert haben, erzähle ich euch heute.
Schlechte Karten
Im Juli 2020 habe ich nach einer Zysten-OP im Krankenhaus die Ansage bekommen, dass ich vermutlich Probleme damit haben werde, schwanger zu werden. „Sie sollten am besten jetzt sofort mit der Familienplanung beginnen oder Eizellen einfrieren lassen“, sagte damals die ziemlich unempathische Ärztin zu mir. Denn mein AMH-Wert lag bei unter 1. Das Anti-Müller-Hormon gibt Aufschluss über die eigene Eizellenreserve. Es sollte vom Wert her idealerweise zwischen 2 und 4, zumindest aber über 1 liegen. Alles unter 1 gilt als praktisch unfruchtbar. Für mich war das ein Schlag ins Gesicht. Denn ich habe immer den Wunsch gehabt, erst mit Mitte 30 Mama zu werden.
Mein Tiefpunkt
Da mein Partner auch wesentlich älter ist als ich und keine Kinder mehr will, hab ich begonnen, mein ganzes Leben anzuzweifeln. Ist die Beziehung richtig? Sollte ich mich trennen und mir sofort jemanden suchen, der mit mir Kinder kriegen will? Was, wenn ich wirklich unfruchtbar bin und niemals Mama werde? Gleichzeitig wurden meine zwei besten Freundinnen schwanger und ich hab mich ehrlich gesagt ziemlich verarscht gefühlt vom Universum. Das nächste dreiviertel Jahr ging es mir echt schlecht. Ich hatte Migräne und Schlafprobleme, einen total unregelmäßigen Zyklus und starke Krämpfe und Schmierblutungen. Es hat lange gedauert, bis ich aus meiner pessimistischen Sichtweise auf das Leben wieder aussteigen konnte.
Diagnose ‚Unfruchtbar‘: Support-Netzwerk und Vertrauen
Nach und nach habe ich mir ein Netzwerk aus Menschen gesucht, die mich unterstützen. Beim sechsten Anlauf habe ich eine Frauenärztin gefunden, der ich wirklich vertraue. Außerdem hat mich meine Heilpraktikerin Linda Löbel unglaublich aufgefangen und mir geholfen, meinen Zyklus wieder auszubalancieren. Dazwischen war ich auch mehrere Male bei einer körperbasierten Psychotherapie. Nach fast einem Jahr habe ich dann gemerkt, dass es mir wesentlich besser ging. Mein Zyklus war wieder normal, ich habe seither keine Schmerzen mehr, die Schlafstörungen und die Migräne sind verschwunden. Langsam habe ich es geschafft, wieder zurück ins Vertrauen zu kommen.
„Was sich gut anfühlt, kann nicht so schlecht sein.“
Für mich war es ein Meilenstein, dass ich irgendwann auch die Beziehung zu meinem Freund nicht mehr infrage gestellt habe. Ich wollte einfach nicht mehr dagegen ankämpfen, dass wir uns lieben. Unerwarteterweise macht es mir auch unglaublich viel Freude, die Kids meiner Freundinnen aufwachsen zu sehen. Ich war sogar bei einer der Geburten dabei. Auch das hat mich nicht runtergezogen, sondern im Gegenteil: Es hat mein Urvertrauen gestärkt. Mittlerweile versuche ich, mehr auf meinen Körper und meine Gefühle zu hören. Wenn sich etwas für mich gut anfühlt, dann folge ich dem. Ich bleibe im Vertrauen, dass es für mich einen Weg geben wird, Mama zu werden. Selbst wenn die Umstände im Außen nicht oder noch nicht perfekt sind. Man weiß nie, welche Umwege das Universum mit einem gehen möchte…
AMH-Wert wieder im Normbereich
Überraschenderweise hat diese Entwicklung nach einem Jahr erste Früchte getragen. Mein AMH-Wert liegt nun bei knapp 1,2 – also im Normbereich. Und das obwohl mir die Ärztin damals im Krankenhaus gesagt hatte, dass der Wert nicht wachsen, sondern nur sinken kann. Krass oder? Was ich also daraus lerne: Ich werde mich noch besser um mich selbst kümmern. Ich achte darauf, dass ich mein Nervensystem beruhigen kann, dass ich nicht zu schnell in negative Gedanken abrutsche und dass ich mir Unterstützung hole, wenn ich sie brauche. Mit meiner Geschichte möchte ich dir auch Mut machen! Wenn dir gesagt wurde, du seist unfruchtbar oder fast unfruchtbar, dann versuche, nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Ich weiß, wie hart der Schlag ist, wenn man so eine Diagnose kriegt. Aber es gibt so viele Möglichkeiten, die Dinge zu verändern! Hol dir Support, tausche dich aus und achte gut auf dich!
Ich glaube daran, dass das Universum schon weiß, was es mit uns macht…
Wenn du eine ähnliche Diagnose bekommen hast wie ich, dann schreib mir supergerne eine Nachricht oder einen Kommentar und lass uns austauschen.
Auf meinem Blog findest du auch zwei Artikel, die zusammen mit meiner Heilpraktikerin Linda Löbel entstanden sind. Auch bei ihr kannst du dich supergerne melden!
Eine feste Umarmung an dich
deine Kathrin ❤️
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