SST171 – Orgasmen in der Partnerschaft: Er kommt, sie nicht

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SST171 – Orgasmen in der Partnerschaft: Er kommt, sie nicht

„Er kommt immer, ich komm nie! Was soll ich tun?“ In einer meiner Coaching-Stunden kam kürzlich eine Frau mit genau diesem Problem auf mich zu.

Deshalb widme ich den heutigen Artikel dem Thema Orgasmen in der Partnerschaft. Denn ich höre es gar nicht so selten, dass Frauen auch in langjährigen Beziehungen mit ihrem Partner nicht zum Orgasmus kommen, obwohl sie ihre Partnerschaft als harmonisch wahrnehmen und auch den Sex gut finden.

Woran kann es also liegen, wenn du als Frau nicht kommst? Und was kannst du tun?

Kommst du allein?

Meine erste Frage in einem solchen Fall ist immer die: „Schaffst du es, alleine zum Orgasmus zu kommen? Also wenn du nur masturbierst? Und was braucht es dazu?“

Oft ist es so, dass Frauen alleine schon kommen können, es aber dann ’nur‘ mit dem Partner nicht klappt. Wenn das so ist, werde ich immer zur Spurensucherin und frage tiefer nach: Gibt es Themen, die du in deiner Partnerschaft zurückhältst? Fühlst du dich in allen deinen Emotionen gesehen und gehalten? Gibt es vielleicht Masken, die du aufsetzt oder Rollen, die du denkst, für deinen Partner spielen zu müssen? Gerade wir Frauen sind gesellschaftlich darauf konditioniert, entweder die sehr ‚verruchte‘ Rolle zu spielen – also für den Mann im Bett zu performen, ohne uns selbst wahrzunehmen. Oder aber das Gegenteil: Uns viel zu sehr anzupassen, wenig aufzufallen und schon gar nicht emotional oder ‚anstrengend‘ zu werden. 

Gerade der weibliche Orgasmus braucht aber Zeit, Raum und vor allem Sicherheit. Wenn du du vor deinem Partner Seiten von dir zurückhältst, dann wirst du auch beim Orgasmus niemals völlig frei loslassen können. Macht Sinn, oder?

Frage dich also: Wo zeige ich mich nicht ganz? Wo kann ich noch nicht vertrauen? Was braucht es noch? Und dann führe ein offenes Gespräch mit deinem Partner.

Orgasmen in der Partnerschaft: Weißt du, was du brauchst?

Und damit kommen wir auch schon zum nächsten Thema. Du musst wissen, was du brauchst, um zu kommen. Und das am besten möglichst genau. Mit welchem Druck, in welcher Geschwindigkeit und in welchem Winkel möchtest du wo und wie berührt werden? Weißt du das wirklich? Oft erzählen mir Frauen: „Alleine komme ich schon. Mit Vibrator halt. Aber mit meinem Freund klappt es nie.“ Daraus schließe ich, dass sie sich nie wirklich mit sich selbst und ihren eigenen Bedürfnissen beschäftigt haben. Das bedeutet wiederum, dass sie diese nicht kommunizieren können.

Das heißt: Du darfst dich erst mal ausgiebig mit dir und deinem Körper befassen. Ihn erkunden und erforschen – ihn vielleicht zum ersten Mal so richtig kennenlernen. Und dann auch beim Sex mit deinem Partner die Zeit und den Raum einfordern, in der er dir genau das gibt, was du brauchst. 

Zeit, Raum, Vertrauen und Selbsterkenntnis…

…das sind die Zutaten für erfüllte Orgasmen in der Partnerschaft. Ihr braucht Zeit, um euch den Druck zu nehmen. Raum, in dem ihr euch mit 100%-iger Präsenz einander widmet. Vertrauen, dass ihr euch genau so zeigen könnt, wie ihr seid: ohne Masken, ohne Rollen, auch mal emotional und total wahrhaftig. Und ihr braucht beide die Erkenntnis über euch selbst. Ihr müsst wissen, was ihr persönlich braucht, was euch gut tut, welche Berührungen euch erregen – um diese Erkenntnisse dann einander mitteilen zu können.All das aufzubauen und zu erarbeiten braucht wiederum Geduld und die Bereitschaft zur Veränderung. 

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Liebe Grüße Kathrin Ismaier