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SST263 – Beim Sex reden – Top oder Flop?

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SST263 – Beim Sex reden – Top oder Flop?

Über Sex reden – während dem Sex? Geht das? Oder ist das peinlich und abtörnend? Gemeinsam mit meinem Partner Christian Schirner widmen wir uns heute dem Thema Kommunikation beim Sex. Wie du dir wahrscheinlich vorstellen kannst, ist unser Ansatz positiv. Wir sind der Meinung: Beim Sex reden ist top! Warum erfährst du in diesem Artikel.

Warum kommunizieren?

Wenn wir uns die Frage stellen, warum wir beim Sex reden sollen, dann könnten wir uns auch gleichzeitig die Frage stellen: Warum sollen wir denn im alltäglichen Leben reden? Für die meisten ist es klar: Im Alltag muss ich sagen, was ich mag und was mich stört. Meinem Partner/Meiner Partnerin sollte ich mitteilen, wenn ich mich verliebt oder sauer oder müde oder glücklich fühle. Denn Beziehungen funktionieren nicht, wenn wir nicht miteinander sprechen. Warum aber ist genau das dann im Bett so schwer?

Grundvoraussetzung: Verbindung mit dir selbst

Das hat vor allem zwei Gründe. Erstens haben die meisten von uns wahnsinnig hohe Erwartungen an sexuelle Begegnungen. Wir haben irgendwie einen Leistungsdruck. Möchten uns selbst und der anderen Person beweisen, dass wir ‚gut im Bett sind‘. Zweitens haben viele von uns niemals gelernt, die eigenen Emotionen, Bedürfnisse und Grenzen wirklich wahrzunehmen. Um zu kommunizieren, was ich will und brauche (aber auch, was ich gerade nicht will), muss ich es erst einmal selbst wissen. Genau das dürfen wir üben. Die Grundlage für gute Kommunikation (im Bett und auch außerhalb davon) ist also immer: die Verbindung zu sich selbst. 

Verletzlichkeit öffnet Räume

Wenn ich dann in einer intimen Situation merke, dass ich mich beispielsweise müde fühle oder mit den Gedanken gerade woanders bin; oder dass es mir heute unangenehm ist, wenn meine Brüste berührt werden; oder dass ich mich für einen bestimmten Teil meines Körpers schäme – dann darf ich den Mut haben, genau das anzusprechen. Denn sobald eine Person nicht wirklich ganz bei der Sache ist, merken das in den allermeisten Fällen sowieso beide Beteiligten. Deshalb macht es gerade dann Sinn, die eigenen Gefühle anzusprechen und nicht runterzuschlucken und weiter zu ‚performen‘. Was dann passiert, ist nämlich oft, dass sich durch das Zeigen der eigenen Verletzlichkeit ein Raum öffnet. In diesem Raum kann plötzlich auch das Gegenüber sich echt und authentisch zeigen – und vielleicht eigene Themen ansprechen. Dadurch entsteht in den meisten Fällen noch viel mehr Nähe und Intimität. Es geht eben nicht mehr ’nur‘ um Sex. Plötzlich steht die Verbindung zueinander wieder im Vordergrund. Beide können sich neu aufeinander einstellen und einander da abholen, wo man*frau gerade steht. Das ist dann vielleicht manchmal ’nur‘ eine Fußmassage, gemeinsames Kuscheln oder ein Gespräch.

Beim Sex reden: In 4 Schritten zu besserer Kommunikation 

Beim Sex reden: In 4 Schritten zu besserer Kommunikation 

Was hilft euch also dabei, achtsam über eure Sexualität zu sprechen? Unserer Erfahrung nach müssen beide Partner*innen nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen und alles gleichzeitig während des Geschlechtsverkehrs ansprechen. Das wäre vielleicht ein wenig überfordernd. Aber ihr könnt üben, Schritt für Schritt achtsamer zu kommunizieren, indem ihr die folgenden 4 Schritte ausprobiert:

  • Schritt 1 – Nehmt eure Bedürfnisse & Grenzen wahr: Übt jede*r für euch selbst, euren Körper zu spüren und wahrzunehmen, was euch guttut und was nicht. Das kann sich übrigens jeden Tag (bei Frauen beispielsweise auch während der Zyklusphasen) verändern. Für Frauen habe ich zu diesen Themen übrigens die beiden Online-Selbstlerner-Kurse ‚Love & Feel Yourself‚ und ‚Explore Your Sex‚ entwickelt. Sie helfen euch dabei, euch selbst besser kennenzulernen.
  • Schritt 2 – Achtet auf eure Formulierungen: Wie könntet ihr Dinge ansprechen, ohne der anderen Person das Gefühl zu geben, sie hätte etwas falsch gemacht? Hier funktionieren zum Beispiel Ich-Botschaften (‚Ich merke, ich bin gerade müde…‘) sehr gut. Wenn ihr nicht sicher seid, was die andere Person gerade empfindet, ist es hilfreich, Fragen zu stellen: ‚Was geht dir gerade durch den Kopf?‘ Anstatt zu sagen: ‚Hey, du bist gar nicht bei der Sache, konzentrier dich doch mal‘, oder ähnliches.
  • Schritt 3 – Sprecht in einem neutralen Setting: Um eure Kommunikation über Sex zu starten, könnt ihr zunächst mal außerhalb des Schlafzimmers beginnen. Vielleicht bei einem gemeinsamen Spaziergang, wenn ihr euch gerade wohl und verbunden fühlt. Oder während eines romantischen Abendessens. Diese Situationen fühlen sich für den Einstieg erst einmal sicherer an, als gleich im Bett zu kommunizieren.
  • Schritt 4 – Sprecht während des Sex: Wenn das gut funktioniert, dann könnt ihr üben, direkt während eurer intimen Begegnungen miteinander zu sprechen. Dabei müsst ihr nicht gleich einen ganzen Roman erzählen. Manchmal reicht es, Dinge kurz anzusprechen. Oder sich zum Beispiel einen Moment auf die Toilette zurückzuziehen, nochmal reinzuspüren und dann anzusprechen, was in euch vorgeht.

Wie immer gilt: Alles ist Übungssache!

So wie der Sex selbst muss auch die Kommunikation darüber nicht sofort perfekt laufen. Wichtig ist eure Bereitschaft, euch zu öffnen und gemeinsam zu üben und zu erkunden. Gerade hier kann euch ein Tantra-Retreat wundervoll unterstützen, um einen klaren Rahmen zu schaffen, in dem ihr erstmal ‚Trockenübungen‘ machen könnt. In unseren Retreats helfen euch die gemeinsamen Rituale und die abgestimmten Rollenverteilungen (z.B. während der Massagen), euch ganz auf euch selbst und aufeinander einzulassen. In diesem geschützten Rahmen kann sehr viel erkundet und geübt werden, was ihr dann später direkt in eurem Alltag umsetzen könnt.

Wenn ihr darauf Lust habt, dann seid bei einem unserer Retreats 2024 dabei. Das nächste findet von 25.-28. Januar nahe München statt. Ihr könnt euch jederzeit für ein kostenloses Kennenlerngespräch bei Christian und mir melden! Alle Infos findet ihr hier.

Wir freuen uns auf euch! ❤️

Sich selbst spüren durch Tantra

Auf diese Art und Weise kommen Partner*innen wieder in Verbindung mit sich selbst. Sie beginnen, sich selbst wieder körperlich und emotional zu spüren. Und können dadurch auch ihr Gegenüber auf eine neue Weise wahrnehmen. Dadurch entsteht Verbindung und Intimität. Und genau die führt dann im Endeffekt zu ‚besserem‘ Sex. Plötzlich muss dann tatsächlich viel weniger passieren, als wir gedacht haben. Es braucht nur mehr zarte Berührungen. Es reicht ein Blick, eine Umarmung. Und wir fühlen uns wieder als Paar verbunden. Zusammenfassend also: Ja! Tantra führt zu besserem Sex! Allerdings auf einem anderen Weg, als viele erwarten. 

Wenn ihr als Paar Lust habt, diesen anderen Weg einmal gemeinsam mit uns zu erkunden: Kommt auf eines unserer Retreats für Paare. Die nächste Chance habt ihr von 25.-28. Januar in Bad Kohlgrub (nahe München). Bis zum kommenden Sonntag, 3.12., könnt ihr euren Platz für dieses Retreat noch zum Frühbucherpreis buchen. 

Meldet euch gerne jederzeit für ein kostenloses Kennenlerngespräch bei uns!

Wir freuen uns auf euch

Kathrin und Christian ❤️

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