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SST242 – Vaginismus

Wer unter Vaginismus leidet, hat nicht einfach ‘nur’ Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Sex. Denn Vaginismus bedeutet, dass die Vagina so eng wird, dass eine Penetration unmöglich wird. Die Dunkelziffer der Frauen, die von Vaginismus betroffen sind, ist sehr hoch. Dabei ist die Krankheit gut behandelbar. Falls du Vaginismus hast: Hier gebe ich dir meine besten Tipps, um deine Situation Schritt für Schritt zu verbessern.

Tabuthema Vaginismus

Viele Frauen, die unter Vaginismus leiden, trauen sich nicht, über das Thema zu sprechen. Auch Frauenärzt*innen reagieren oft verständnislos, was eine genaue Diagnose oft verzögert oder verhindert. Das ist schade! Denn Vaginismus ist eine Krankheit, die gut behandelbar ist. Dafür ist es jedoch wichtig, sie erst einmal zu benennen! Charakteristisch für Vaginismus ist, dass der Eingang zur Vagina sich verschließt, sodass nichts eingeführt werden kann. Das heißt weder ärztliche Geräte, noch Finger, Sexspielzeug oder der Penis des Sexualpartners. Für Frauen bedeutet das häufig einen sehr hohen Leidensdruck. Ebenso ist das Thema mit Scham verbunden.

Unterschiedliche Ursachen

Diagnostiziert werden können zwei Arten von Vaginismus. Der primäre Vaginismus besteht bei Frauen schon seit der Kindheit bzw. Pubertät. Das bedeutet, sie konnten nie Sex haben. Der sekundäre Vaginismus entsteht später im Leben. Eventuell durch eine Missbrauchserfahrung oder eine traumatische Geburt. Hier war es den betroffenen Frauen früher einmal möglich, Geschlechtsverkehr zu haben. Häufig hat Vaginismus psychische Ursachen. Es macht daher Sinn, für dich zu identifizieren, unter welcher Art von Vaginismus du leidest. Es gibt beispielsweise Frauen, die große Angst davor haben, dass etwas von außen in sie eindringt und sie verletzen könnte. Andere Frauen wiederum haben eine Phobie davor, schwanger zu werden. (Also davor, was von innen raus kommt.) Diese Ängste sitzen häufig unterbewusst so tief, dass der Körper darauf reagiert. Und zwar schneller, als der rationale Verstand die Angst entkräften könnte. 

Hol dir professionelle Hilfe!

Es macht deshalb durchaus Sinn, dir professionelle Hilfe zu holen. Gerade, wenn es um sexuelle Traumata geht, können dich Psychotherapie oder Sexualtherapie gut unterstützen. Auch Osteopath*innen oder Physiotherapeut*innen können dir helfen, auf körperlicher Ebene zu entspannen. Wenn du unter Vaginismus leidest, ist es ratsam zu üben, deinen Beckenboden zu entspannen. (Also das Gegenteil des klassischen Beckenbodentrainings!) Du kannst auch üben, sogenannte Dilatatoren (das sind dünne Silikonstäbe), schrittweise in die Vagina einzuführen. Immer ohne Druck und Stress! Durch solche kleinen Erfolgserlebnisse kann sich deine Vagina langsam daran gewöhnen, sich wieder etwas zu öffnen.

Es gibt viele Möglichkeiten, Sex zu haben!

Wenn es sich für dich richtig anfühlt, sexuell aktiv zu sein, dann hast du trotz Vaginismus viele Möglichkeiten, deine Sexualität zu leben! Es gibt so viel mehr als nur den klassischen ‘Rein-Raus’-Penetrations-Pornosex! Streicheln, Anal- und Oralverkehr, Küssen, Kuscheln, Massieren… Auch die Tools des Tantra können dich hier super unterstützen. Durch langsames, bewusstes Berühren kann dein Körper sich entspannen und du kannst Sexualität auch auf ganz anderen Ebenen genießen!

Vaginismus ist nicht ‘unnormal’!

Wenn du Vaginismus hast, ist das kein Grund, dich zu schämen! Du bist nicht ‘unnormal’! Es geht so vielen Frauen so. Sprich darüber! Hol dir Unterstützung und schaff dir ein Umfeld, in dem du dich geborgen und wohl fühlst. Wenn du beispielsweise eine*n Frauenärtz*in hast, der/die dich nicht versteht – dann such dir jemand Neues! Steh für dich auf und ein! Vaginismus ist gut behandelbar!

Ich freue mich sehr, wenn dich meine Inhalte unterstützen, dich mehr mit deiner Sexualität auseinanderzusetzen! Denn ich verspreche dir: Egal, wo du jetzt gerade stehst – es zahlt sich aus, den nächsten Schritt zu tun!

Deine Kathrin ❤️

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