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SST244 – Stiefmutter? Mein Partner hat ein Kind
Heute gibt’s mal wieder einen kleinen Einblick in mein Privatleben. Ich erzähle dir, wie ich mich in der Rolle der ‚Stiefmutter‘ fühle. Denn mein Partner, mit dem ich seit 5 Jahren zusammen bin, hat eine mittlerweile 13 Jahre alte Tochter. Falls du auch in einer Partnerschaft mit Kind des Partners/der Partnerin lebst, sind meine Einblicke vielleicht interessant für dich…
Willkommen in der Patchwork-Familie
Gut, mein Beziehungsleben hätte ich mir vor einigen Jahren bestimmt nicht so vorgestellt, wie es jetzt ist. Dass ich einen Partner habe, der mehr als 20 Jahre älter ist als ich. Dass er noch dazu eine Tochter mit in die Beziehung gebracht hat. Aber wie wir alle wissen, läuft das Leben meist an unseren Plänen und Vorstellungen vorbei. Und überrascht uns dabei – durchaus positiv! Als ich meinen Freund Christian vor 5 Jahren kennengelernt habe, habe ich mich ziemlich schnell verliebt. Bis wir dann aber auch ein Paar wurden, hat es einige Zeit gedauert. Denn natürlich haben wir uns Gedanken gemacht: Funktioniert das mit dem Altersunterschied? Funktioniert das als Patchwork-Familie?
Aufregung beim ersten Tochter-Treffen
Dabei war es für mich von Anfang an klar, dass ich, wenn ich in die Beziehung gehe, Christians Tochter voll akzeptiere. Ich hatte sogar von Anfang an großes Interesse daran, sie kennenzulernen. Denn ich möchte selbst Mama werden. Da war es für mich natürlich spannend zu erleben, wie ich mit einem Kind interagiere und zusammenlebe. Christians Tochter war damals 8 Jahre alt. Ich kann mich noch erinnern, dass ich vor unserem ersten Treffen sehr aufgeregt war. Wir haben uns gemeinsam mit einer ihrer Freundinnen im Schwimmbad getroffen. Das kann ich euch übrigens nur empfehlen: Wählt für das erste Treffen ein zwanglose Atmosphäre! Denn so ein Abendessen, wo das Kind die ’neue Stiefmutter‘ kennenlernen muss, macht garantiert mehr Stress. Dadurch, dass wir ganz zwanglos im Schwimmbad waren, haben wir uns erstmal locker kennengelernt. So konnten wir schnell das Eis brechen.
Corona und Lockdowns: Intensives Kennenlernen
Während der Corona-Zeit bin ich dann spontan bei meinem Partner eingezogen. Das wäre vermutlich nicht so schnell passiert. Aber durch die Lockdowns und das allgemeine Chaos hat es sich einfach so ergeben. Wieder eine neue Chance für uns als Patchwork-Familie! Es hat natürlich ein bisschen gedauert, bis wir uns zu dritt in der 2-Zimmer-Wohung zusammengerauft hatten. Aber generell war es auch super. Denn so konnten wir uns sehr schnell recht intensiv kennenlernen. Ich hab viel mit Christians Tochter unternommen, was unsere Beziehung natürlich gestärkt hat.
Ich will nicht nur Stiefmutter sein!
2020 bin ich dann durch meine ganz persönliche Krise gegangen. Ich hatte die Diagnose Endometriose und Zysten an den Eierstöcken. Und mehrere Ärzte haben mir gesagt, dass es unwahrscheinlich ist, dass ich selbst Kinder bekommen werde. Das war natürlich ein mega Schock! Während dem nächsten Jahr habe ich mich emotional ziemlich zurückgezogen. Es hat mich sehr getriggert, meinen Partner gemeinsam mit seiner Tochter zu sehen. Dabei habe ich ständig gedacht, dass ich das vielleicht nie erleben werde. Deshalb habe ich in dieser Zeit das Gespräch gesucht und ihm gesagt, dass ich mich erstmal ein wenig aus der Familiensituation rausziehen möchte. Nach einigen Monaten, in denen ich mich selbst sortiert habe, konnte ich dann wieder mehr Zeit mit Christians Tochter verbringen. Seit ich selbst einen besseren Umgang mit meiner Diagnose gefunden habe, ist es überhaupt wieder leichter. (Zu meiner Diagnose und meiner Heilungs-Story findest du hier auf dem Blog schon viele weitere Artikel!)
Stiefmutter oder große Schwester?
Die Beziehung, die ich zu Christians Tochter habe, würde ich aber eigentlich weniger als ‚Stiefmutter-Stieftochter‘-Beziehung beschreiben. Dadurch, dass ich wesentlich jünger als Christian bin, haben wir eher so ein Schwesternverhältnis. Wobei ich im Alltag natürlich schon mal strenger bin, wenn es drum geht, dass sie im Haushalt mithilft, etc. Aber was meine Autorität betrifft, halte ich mich schon eher dran, dass Christian der leibliche Vater ist. Ich stelle mich da nicht in die erste Reihe. Generell denke ich, dass es in Patchwork-Familien einfach viel Geduld und gute Kommunikation braucht. Denn natürlich kommt es mal zu Eifersucht, zu Zickereien oder dazu, dass sich jemand unfair behandelt fühlt. Allerdings ist das in jeder Familie so. Insofern bringt es also immer was, an den eigenen Kommunikations-Skills zu arbeiten. Und auch im Familienleben jederzeit seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu kommunizieren.
Wenn du auch in einer Patchwork-Familie lebst: Scheib mir gerne deine Erfahrungen! Was sind deine größten Herausforderungen und deine größten Learnings?
Ich freu mich, von dir zu lesen!
Deine Kathrin ❤️
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