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Sind Zysten normal? – Meine Erfahrung mit dem Umgang von Frauenleiden – SST119
Ihr Lieben, wer meine letzten beiden Podcast-Folgen gehört hat, der kennt sich schon bestens aus mit meiner Welche Arten von Zysten gibt es? Wie genau funktioniert eigentlich der weibliche Zyklus? Und was kannst du, wenn du eine Diagnose bekommen hast, tun, um dich ganzheitlich auf den Heilungsweg zu begeben?
Während der letzten Monate habe ich eine lange Reise hinter mir, war bei vielen verschiedenen Ärzten und hab Ende Juli, kurz vor meinem Geburtstag, eine Laparoskopie durchführen lassen, um funktionelle Zysten an meinem Eierstock und ein Endometrium zwischen meiner Gebärmutter und meinem Sacrum entfernen zu lassen.
Während dieser Zeit habe ich mich noch intensiver als bisher mit dem weiblichen Körper, unserem Zyklus und verschiedenen Beschwerdebildern auseinandergesetzt und deshalb gibt es heute für euch mal einen total informativen Beitrag darüber, wie wir Frauen eigentlich funktionieren und welche verschiedenen Arten von Zysten es gibt. Denn viele von euch haben mir in der letzten Zeit geschrieben, dass sie Sorge haben, vielleicht auch mal so eine Diagnose zu bekommen und dass sie sich ein bisschen verloren fühlen. Deshalb hoffe ich, mein Wissen, dass ich die letzten Monate angesammelt habe, kann euch ein bisschen Angst nehmen!
Zysten sind normal
Erstmal eine Entwarnung an euch alle! Grundsätzlich sind Zysten nämlich etwas völlig Normales und fast alle Frauen haben sie irgendwann mal in ihrem Leben. Die meisten Zysten sind klein und gehen von selber wieder weg – sie werden normalerweise bei einem Frauenarztbesuch festgestellt, dann eine Weile beobachtet, und verschwinden in den meisten Fällen ganz von alleine wieder.
Oft wird Frauen geraten, die Pille zu nehmen, um Zysten zu vermeiden. Ich persönlich bin da nicht wirklich ein Fan davon, weil die Pille halt dauerhaft in unseren Hormonhaushalt eingreift. Aber ich bin natürlich kein Arzt und das muss auch jede von euch selber entscheiden, was ihr da für euch richtig findet!
Generell kann man sich Zysten immer unter dem Gesichtspunkt ansehen, dass sie eine Art Energieblockade oder Abflussblockade darstellen und wenn man zu Zysten neigt, kann man immer mal mit Osteopathie gut anfangen oder auch eine Ernährungsumstellung in Erwägung ziehen.
Die vier Phasen des weiblichen Zyklus
Um nachvollziehen zu können, wo die häufigsten Arten von Zysten herkommen, ist es wichtig, mal den weiblichen Zyklus zu verstehen.Wir Frauen gehen jeden Monat durch vier Zyklusphasen.
Es fängt an mit der ersten Zyklusphase – der Menstruation, in der die nicht gebrauchte Schleimhaut abgestoßen wird.
Die 2. ist die Follikelphase: In den Eierstöcken reift ein Follikel heran, der eine Eizelle enthält. Zur selben Zeit baut sich in der Gebärmutter eine Schleimhaut auf, die später dafür da ist, dass sich die Eizelle einnisten kann. In dieser Phase ist das Östrogen hoch und das Progesteron niedrig.
Dann kommt es, meistens zwischen dem 12. und dem 16. Zyklustag, zum Eisprung bzw. zur Ovulation. Der Follikel platzt auf und gibt die Eizelle ab. Diese wartet auf ihre Befruchtung. Einen Eisprung kann man auch an dem schnellen Anstieg von dem Hormon LH erkennen. Das Östrogen sinkt dann ab und das Progesteron fängt an zu steigen.
In der darauf folgenden Lutealphase (der letzten Phase) wandelt sich der Follikel in den sogenannten Gelbkörper. Dieser schüttet das Hormon Progesteron aus, und das bewirkt, dass die Gebärmutterschleimhaut immer dicker wird, damit sich das potenziell befruchtete Ei einnisten kann. Wenn es aber zu keiner Befruchtung kommt, dann bildet sich der Gelbkörper wieder zurück, die Progesteron-Ausschüttung stoppt und die Gebärmutterschleimhaut beginnt, sich zu lösen.
Arten von Zysten: funktionell, Dermoid, PCO, Endometriose…
Sehr häufig bilden sich Zysten aus erhalten gebliebenen Follikeln, die sich nicht zurück gebildet haben und im inneren weiter Flüssigkeit produzieren. Diese nennt man Follikelzysten und sie sind eine Art, die zur Kategorie der funktionellen Zysten gehören. Follikelzysten können längere Zeit bestehen bleiben und auch unser hormonelles Gleichgewicht beeinflussen. In den meisten Fällen bilden sie sich aber nach einer Zeit von selbst zurück oder platzen irgendwann auf.
Eine andere Art von Zysten sind sogenannte Dermoid-Zysten. Sie werden oft auch als „verlorener Zwilling“ bezeichnet. Die Dermoid-Zysten enthalten Material wie Zähe, Haut oder Haare und wachsen sehr langsam. Generell sind sie ungefährlich, nur, wenn sie zu groß werden und lange unbemerkt bleiben, können sie natürlich die Funktion von anderen Organen beeinflussen. Im Normalfall können sie unkompliziert durch eine kleinere Operation entfernt werden.
Bei Endometriose wiederum handelt es sich um Wucherungen von Gewebe der Gebärmutterschleimhaut, das sich außerhalb der Gebärmutter in anderen Organen ansiedelt. Das Gewebe ist zwar gutartig, aber meistens ist es sehr schmerzhaft, weil es bei jeder Menstruation mitblutet, aber das Blut dann nicht abfließen kann. Deshalb kommt es bei einer Endometriose-Erkrankung oft auch zur Bildung von Zysten. Ein sogenanntes Endometrium kann von einigen Millimetern bis hin zu großen Wucherungen zwischen den Organen reichen und es wird üblicherweise durch eine Operation entfernt.
Sehr häufig treten Zysten auch im Zusammenhang mit dem PCO-Syndrom auf. Das PCO-Syndrom ist das sogenannte Polyzystische Ovarialsyndrom. Dabei werden bei Frauen vor allem männliche Hormone wie Testosteron überproduziert. Das führt dann zum Beispiel zu verstärkter Körperbehaarung und auch zu vielen kleinen Zysten an den Eierstöcken.
Ganzheitliche Heilung: Setze an der Wurzel an
Ich bin fest davon überzeugt, dass jede Krankheit eine tiefer liegende Wurzel hat und von vielen verschiedenen Seiten her behandelt werden kann. Damit meine ich nicht, schulmedizinische Möglichkeiten auszuschließen. Absolut nicht!!
Aber wir dürfen auch viele andere Heilmethoden EINSCHLIEßEN. Ich war in den letzten Wochen bei so vielen unterschiedlichen Medizinern und oft weichen sogar Testergebnisse voneinander ab. Mir wurde zum Beispiel gesagt, ich hätte einen krassen Hormonmangel, während eine andere Ärztin meint, das sei gar nicht der Fall. Ich schreibe das nicht, um euch zu verwirren oder Angst zu machen, sondern um euch zu ermutigen, selbst für euch einzustehen und in euch hineinzuhören.
Seit meiner Diagnose stelle ich selbst vieles infrage. Es fühlt sich an als würde ein großer Wandel in meinem Leben auf mich zukommen. Ich möchte mir NOCH genauer ansehen, wie ich mich ernähre – meine Ernährung mehr auf meinen Zyklus abstimmen. Wann ich welchen Sport mache und ob er mir in den einzelnen Phasen meines Zyklus gut tut. Ich will mir meinen Lifestyle noch genauer anschauen:
Gönne ich mir genügend Pausen? Kann ich an manchen Stellen die Arbeit etwas zurück schrauben? Wann habe ich Stress und woher kommt er?
Ich beginne jetzt auch wieder, meine Temperatur zu messen, um meine Zyklusphasen noch besser kennen zu lernen. Zwar habe ich die Kupferspirale noch eingesetzt, aber ich setze mich jetzt schon sehr mit dem Thema natürliche Empfängnisverhütung auseinander.
Kurz: Ich denke, eine Krise und eine Diagnose ist immer auch eine Chance, sein Leben zu hinterfragen und Änderungen vorzunehmen, und nicht nur ein Symptom durch die Schulmedizin behandeln zu lassen!
Meine Buchtipps zum Thema
Wer von euch auch tiefer in alle dieses spannenden Themen einsteigen möchte – ich lese in den letzten Wochen drei Bücher, die total spannend sind und unglaublich vielschichtiges Wissen vermitteln:
- „Familienplanung“ von Toni Weschler – Das Standardwerk zur natürlichen Empfängnisverhütung; geht auch sehr stark auf die unterschiedlichen Arten von Zysten ein ( https://amzn.to/32aVdlD )
- „Frauenkörper, Frauenweisheit“ von Dr. med. Christiane Northrup – hier werden sehr viele Frauenkrankheiten erklärt und es gibt auch ein 12-Schritte-Programm zur Heilung ( https://amzn.to/3gasUsj )
- „Woman Code“ von Alisa Vitti – Alisa Vitti hat ihr PCO-Syndrom geheilt und gibt sehr viele Tipps zum Thema Ernährung und Sport abgestimmt auf den weiblichen Zyklus ( https://amzn.to/34l2Icp )
Für die Autofahrten nach der Operation empfehle ich euch, immer mindestens drei Kissen dabei zu haben. Eines unter dem Po, eines hinterm Rücken und eines Zwischen dem Gurt und dem Bauch. Das hat sich echt schon mehr als einmal bezahlt gemacht!
So.
Puh.
Soviel zu meinem Wissen, das ich während der letzten Monate gesammelt habe! Ich hoffe sehr, dass einige von euch davon profitieren und ich freu mich auf eure Kommentare!
Hat vielleicht jemand von euch schon mal in eines der drei Bücher reingelesen? Was haltet ihr davon?
Feste Umarmung an euch alle, eure Kathrin
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Weitere Podcast Episoden findest du hier.
Liebe Grüße Kathrin Ismaier