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SST258 – Erektionsprobleme beim Mann
Beim Sex keinen steifen Penis zu kriegen oder nicht ‚performen‘ zu können, erzeugt für viele Männer oft einen enormen Druck. Häufig ist es so, dass wenn Erektionsprobleme einmal auftreten, eine richtige Abwärtsspirale im Gehirn losgeht. Was du tun kannst, wenn du als Mann unter Erektionsproblemen leidest, erfährst du im heutigen Artikel.
‚Ich kann nicht abliefern!‘
Gerade aus Pornos erlangen viele die Überzeugung: Männer müssen performen! Am besten stundenlang steif sein, alle möglichen Stellungen ‚abarbeiten‘ und es der Frau ’so richtig besorgen‘. Wenn es dann aber im echten Leben nicht so hinhaut wie in den Filmen, beginnen viele Männer, ihr Selbstbild und ihren Selbstwert infrage zu stellen. Als Mann beim Sex auch mal einen schlaffen Penis zu haben ist für viele eine absolute Horrorvorstellungen. Wenn es dann doch einmal vorkommt – ausgelöst durch Stress oder Druck, durch Aufregung oder Nervosität – beginnt für viele eine regelrechte Abwärtsspirale. Die negativen Selbstgespräche im Gehirn führen oft zu einem Teufelskreis. Beim nächsten Mal funktioniert es wieder nicht. Und man(n) spricht noch schlechter mit sich selbst. Was also kannst du tun, wenn es dir so geht?
Medizinischer Check-Up
Erst einmal rate ich jedem Mann, der unter Erektionsproblemen leidet, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Geh zum Urologen und lass abklären, ob körperlich alles in Ordnung ist. Dann kannst du dich natürlich auch alternativ informieren, beispielsweise Osteopathie oder Entspannungstechniken probieren. Oder dich mit deinem Beckenboden befassen. (Denn auch bei Männern spielt der Beckenboden eine große Rolle, wenn es um die Durchblutung des Penis geht.) Falls du hier das Gefühl hast, alle Optionen ausprobiert zu haben, dann kannst du weiterschauen und dich fragen…
Film vs. Realität
Kann es sein, dass du vielleicht regelmäßig und häufig Pornos konsumierst? Viele meiner männlichen 1:1-Coaching-Klienten kommen mit Erektionsproblemen zu mir und es stellt sich raus, dass sie ganz intensiv Pornos schauen. Doch der starke Pornokonsum ist in diesem Fall total kontraproduktiv. Denn Pornos vermitteln dir ein völlig unrealistisches Bild von Sex. Sie führen dazu, dass du in extrem kurzer Zeit viel Dopamin ausschüttest. Oft stimulieren sich Männer beim Pornoschauen immer auf dieselbe Art und Weise. Meist schnell und mit viel Druck. Das führt zusätzlich dazu, dass dein Penis immer unsensibler auf Berührungen wird. Du gewöhnst dich also an ein Schema von extrem schneller Befriedigung, konsumierst dabei unrealistische Bilder und desensibilisierst deinen Penis. Wenn du nun Sex in der realen Welt hast und es dort langsam und auch mal ’nicht perfekt‘ zugeht, dann finden dein Körper und dein Gehirn das natürlich langweilig und springen gar nicht erst an. Das passiert völlig unterbewusst. Weil du deinen Körper zu lange auf ein bestimmtes Muster trainiert hast.
Erektionsprobleme: Schluss mit Pornos!
Deshalb ist mein erster Tipp für Männer mit Erektionsproblemen meist: Hör auf, Pornos zu konsumieren! Das führt vielleicht dazu, dass du sowas wie ‚Entzugserscheinungen‘ bekommst, weil deinem Gehirn das Dopamin fehlt. Doch auf Dauer entwöhnst du dich von dieser Art von Stimulation. Stattdessen ersetze sie durch Masturbation ohne visuellen Input. Sei auch mal sanft zu dir. Berühre dich weniger fest. Wahrscheinlich stellst du fest, dass dein Penis bereits ziemlich desensibilisiert ist und du viele Berührungen gar nicht erregend findest. Hier braucht es Zeit, bis dein Körper sich langsam umstellt und wieder sensibler wird. Das geht nicht von heute auf morgen.
Andere Arten von Sex
Wenn du dann in die Sexualität mit einer Partnerin gehst, kann es helfen, den ‚Penis in Vagina‘-Part mal einfach außen vor zu lassen. Triff schon im Vorhinein die Entscheidung: Wir machen alles außer das. Und dann schau, welche andere ‚Arten‘ von Sex es noch gibt. Du könntest streicheln, massieren, sanft am Hals küssen, rumknutschen, fingern, Oralverkehr haben. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich gegenseitig Lust zu bereiten. Dabei muss Penetration erstmal gar keine Rolle spielen. Ganz oft hilft es auch, einfach zu reden. Ja! Es ist so simpel! Denn auch wir Frauen haben natürlich unsere Themen. Auch wir erzeugen Druck in unseren Köpfen. Möchten Männer befriedigen und dabei toll aussehen. Haben vielleicht Schmerzen beim Sex oder werden nicht feucht… Oft kommen dann zwei Menschen zusammen, die es sich gegenseitig unbedingt ‚recht machen‘ wollen, aber eigentlich beide unsicher sind. Da kann ein offenes Gespräch so viel Druck nehmen. Probier‘ es aus!
Männerkreise und Support
Und mein letzter Tipp für dich: Hol dir Unterstützung von anderen Männern! Denn gerade Männer haben oft große Probleme damit, sich zu öffnen und verletzlich zu zeigen. Stattdessen denken sie, auch voreinander die großen ‚Macker‘ spielen zu müssen. In geschützten Räumen unter Männern ist aber oft so viel Offenheit und auch gegenseitiger Support möglich. Wenn hier klar wird: ‚Es geht nicht nur mir so! Ich bin kein Versager!‘ Mein Partner Christian Schirner bietet beispielsweise Männerarbeit an – 1:1 oder in Retreats und Männerkreisen. Sei mutig und trau dich, dich darauf einzulassen!
Gerne lade ich dich natürlich auch auf unsere Tantra-Retreats für Paare oder auf das Gemischte Retreat für Frauen und Männer ein. Auch hier gibt es Raum, um offen zu reden und die eigene Sexualität neu zu erfahren. Alle kommenden Termine für 2023 und 2024 findest du hier.
Deine Kathrin ❤️
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