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SST108 – Offene Beziehung & Polyamorie: Meine Erfahrungen mit „freier Liebe“
Heute geht’s um ein Thema, das ganz viele von euch sich gewünscht haben! Und zwar: Offene Beziehung und ob ich selbst polyamor oder offen lebe? Polyamorie – also die Liebe zu mehreren Menschen – ist gerade heute in der Spiri-Szene fast schon sowas wie ein „Trend“. Ich für meinen Teil, habe in meinem Leben mit verschiedenen Beziehungsformen Erfahrungen gemacht und habe nach viel Experimentieren heute in meiner Partnerschaft eine sehr freie „Lösung“ gefunden… Das war aber ein langer Weg! Und es heißt nicht, dass ich am Ende damit bin! Das Leben & Beziehungen sind im stetigen Wandel und wir lernen immer wieder dazu. Es gibt nicht den Weg oder die Lösung für immer. Wenn dann nur für gerade!
Gebunden, monogam und eifersüchtig
So könnte man mich in meinen ersten Beziehungen seit meiner Pubertät beschreiben. Mit meinen ersten Freunden habe ich mich zwar einerseits gefühlt, wie in einem goldenen Käfig – ohne Freiheiten, gebunden und irgendwie eingesperrt. Andererseits war ich selbst diejenige, die bei der kleinsten SMS von einer anderen sofort einen totalen Eifersuchtsanfall bekommen hat und ausgerastet ist. Ich war so wenig mit mir selbst verbunden, dass ich gar nicht wusste, was mir in einer Beziehung eigentlich wichtig ist. Aber: Weil das „Klischeebild“ einer Beziehung Monogamie bedeutet, habe ich natürlich monogame Beziehungen geführt…
Offen, frei und trotzdem im Vertrauen
So habe ich die Beziehung mit meinem letzten Ex-Freund dann gelebt. Ich wollte mich nicht mehr eingeengt fühlen und habe auf mehr Freiheiten bestanden UND sie natürlich meinem Ex-Freund auch gegeben – nur das er sie nicht wirklich genutzt hat. Wir haben zwar in mehr als zwei Jahren nie mit jemand anderem geschlafen, aber ich habe fremdgekutscht & er am Ende auch einmal.
Und am Anfang war das natürlich sehr hart und es gab viele Tränen. ABER: Ich habe in dieser Beziehung zum ersten Mal gelernt, wie stark man vertrauen kann und wie wichtig es ist, zu kommunizierenund immer ehrlich zueinander zu sein. Und das man sich in einer Beziehung auch frei und 100% man selbst fühlen kann. Es hat mich begeistert, einfach nur im Hinterkopf die Möglichkeit zu haben, auch andere Leute toll finden zu dürfen. Die Freiheit zu haben bringt einen Oft an den Punkt, das man sie dann nicht unbedingt braucht!
Mein Ex-Freund hat sich dann schlussendlich in eine Frau verliebt, mit der er fremdgeknutscht hat und viele haben dann gemeint: „Naja, klar, musste ja so kommen, bei einer offenen Beziehung.“ Ich finde das allerdings gar nicht. Ich denke, selbst, wenn wir monogam gelebt hätten, hätte sich einer von uns fremd verlieben können. Meiner Meinung nach ist Monogamie kein Garant für eine gelingende Beziehung.Stattdessen etwas anderes: nämlich Kommunikation!
PS: Aber klar kann man sich auch bei einer guten Kommunikation trotzdem fremdverliehen. Garantie gibt es NIE! Egal wie.
Neugierig, ehrlich und mit unseren ganz eigenen Regeln
So führen mein Freund und ich unsere aktuelle Partnerschaft. Ich muss dazu sagen: Wir haben uns auf einem Tantraseminar kennen gelernt und natürlich muss mein Freund etwas lockerer sein, sonst könnte ich meinen Job nicht machen. Aber: Für unsere Offene Beziehung haben wir trotzdem Regeln aufgestellt, die wir immer wieder neu kommunizieren und quasi „updaten“. Das denke ich, ist auch die wichtigste Säule für eine gute, ehrliche und Beziehung: Dass man immer wieder auf sich selbst hört und dann völlig klar und ehrlich seine Bedürfnisse kommuniziert.
Unsere !derzeitigen! Regeln sind: Wir dürfen alleine auf Tantraseminare gehen und dort im körperlichen Kontakt mit anderen sein. Sex allerdings – mit Penis in Vagina, also tatsächliche Vereinigung – ist nur uns beiden miteinander vorbehalten. Wir haben beschlossen, dass wir die wirkliche körperliche Verschmelzung nicht mit anderen teilen wollen! Das ist so ein magisches, inniges, besonderes Erleben, das wollen wir ganz für uns. Ich glaube, dass das mitunter deshalb so gut bei uns funktioniert, weil ich in der Sexualität mit meinem Partner meistens ALLE meine Facetten ausleben kann.
Ich vermisse nichts !!!
Deshalb habe ich gar nicht das Bedürfnis, mich nach jemand anderem umzuschauen. Was mir aber gleichzeitig sehr viel Vertrauen und Sicherheit gibt, ist, dass ich jederzeit die Möglichkeit habe, meine Wünsche neu zu hinterfragen und mit meinem Partner klar und ehrlich zu kommunizieren. Ich weiß heute: Ich bin nicht in der Monogamie gefangen. Ich liebe in Freiheit. Ich hätte viele Freiheiten, aber gerade nutze ich sie nicht so viel, weil ich so glücklich und erfüllt in unserer Sexualität und Beziehung bin. Ich kann jederzeit ein Gespräch führen, falls sich etwas verändert. Wir können unsere Regeln neu schreiben und anpassen, so, wie sie jetzt gerade für uns stimmig sind.
Das denke ich, ist auch der Kern und das Geheimnis einer starken Beziehung! Egal in welcher „Form“: Dass sich zwei Menschen, die sich 100 Prozent selbst treu bleiben, in Liebe begegnen und ihre ganz eigenen Regeln machen.
Und jetzt bin ich MEGA gespannt auf eure Erfahrungen, Fragen und Meinungen zum Thema Polyamorie, Offene Beziehung und freie Liebe! Wer von euch lebt polyamor? Wer monogam? Und was habt ihr schon alles erlebt und ausprobiert?Hinterlasst mir einen Kommentar oder schreibt mir eine Email oder auf Instagram!
Ich freu mich total darauf!
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
ich erkenne das Wort „offen“ in einer Beziehung nicht als ‚man lässt sich alles offen‘ an, sondern dass ich mit meinen (polyamor) Partnerinnen offen über alles rede. Also keine Heimlichtuerei, keine Lügen, kein Betrug. Jeder kann und soll jedem sagen was emotional und körperlich gerade mit einem los ist. DAS nenne ich offene Beziehung und nicht als Gegenteil zu monogam…. Küsschen Gerald